Dienstag, 15. März 2011

Me and my digital self

Heute früh habe ich mich gefreut, dass die Woche bald zu Ende ist. Um genu zu sein: nach dem heutigen Arbeitstag ist Wochenende. Ausserdem scheint zur Zeit sich das Bahn-fahren wieder zu normalisieren - der Zug stand zur richtigen Zeit da und Streiks sind für heute auch nicht angekündigt.

Ich saß heute früh wie immer 10 Minuten vor dem Fernseher und habe mir die Wiederholung eines Politmagazins von gestern abend angesehen - Monitor. Da kam ein Beitrag über die "Digitale Revolution" und über die Gefahren, die dem "Digitalen Ich" drohen.

Es war zum Kopfschütteln. Da sitzt also eine Redaktion voll von Journalisten - Internetusern - und philosophiert über das Internet. In ihrem Beitrag haben sie natürlich auch Experten interviewt, um dem ganzen einen ernsthaften Touch zu geben und im Kern finde ich die Aussage, dass personenbezogene Daten im Netz besonders geschützt werden müssen, wichtig und richtig.

Aber die Art der Berichterstattung - und damit meine ich im besonderen den Kommentar des Beitrags - ist zum Kopfschütteln. Auf extrem metaphorische Art
und Weise wird versucht dem Normalverbraucher das Thema nahezubringen. Allein das "digitale Ich" ist meiner Meinung nach verwerflich.

Wir haben noch nicht einmal verstanden, was das "wirkliche Ich" - sofern es das überhaupt gibt - ist und in den Medien wird ein "digitales Ich" propagiert. Durch die Verwendung einer solchen Metapher wird - und das passiert ber der Verwendung von Metaphern im Allgemeinen - das Komzept und die Beziehungen, die mit diesem Konzept in Verbindung stehen - in einen neuen Sachverhalt übertragen. Also wird das Konzept "Ich" aus der echten in die "digitale Welt" übertragen.

Es wird also ein immer noch nicht fassbares Konzept der echten Welt in die für viele Menschen nict fassbare "digitale Welt". "Ich" ist ein Gefühl, ein Gedanke. "Ich" ist für jeden etwas anderes (oder auch nicht - aber das werden wir nie erfahren). Aber das was in der "digitalen Welt" als "Ich" bezeichnet wird, ist meßbar und erfassbar. Es ist abzählbar und kann nachgelesen werden. Es kann gemanaget werden - von Reputationsmanagern, die dafür viel Geld bekommen.

Die Konzepte sind nicht gleich und sie sind auch nicht ineinander übertragbar. Aber sie werden dazu gemacht, wenn eine Redaktion voll von Journalisten sich anschickt, das Internet verstehen zu wollen und wenn sie die "Einsichten" oder "cleveren" Vergleiche mit Hilfe eines Fernsehsenders in die Köpfe von tausenden Menschen projizierr.